Der Rattenkäfig

  1. Abmessungen

  2. Ein Rattenkäfig für 2 - 4 Ratten sollte mind. folgende Masse haben:

    Höhe = 80 cm, Breite = 60 - 80 cm, Tiefe = 50 cm

    Er sollte auf jeden Fall aus Gittern bestehen damit die Tiere klettern können und man die Einrichtungsgegenstände daran befestigen kann (absolut ungeeignet sind Aquarien).

    Es ist darauf zu achten, dass die Gitterstäbe einen Abstand von 1,5 cm nicht überschreiten da sich Ratten sehr platt machen können und dann auch auch in der Wohnung rumwandern wenn du es gar nicht willst ;-)

    Die Höhe von 80 cm ist sehr wichtig damit du in den Käfig min. 2 Ebenen einbauen kannst, die dann eine Dreierteilung ergeben, von denen jede Etage eine Höhe von mind. 25 cm hat.
    Wenn die Etagen niedriger sind kann sich die Ratte nicht aufstellen und bekommt womöglich Haltungsschäden.

    Ganz wichtig ist auch, dass die Türen außreichend groß sind. 20 cm im Quadrat sollten nicht unterschitten werden. Besser ist es natürlich wenn die Türen so groß sind, dass die Häuschen noch durch passen.
    Das hat den entscheidenden Vorteil, dass du nicht immer den ganzen Oberbau abnehmen musst wenn das Häuschen mal raus genommen werden muss. Das soll aber jetzt nicht heissen, dass die Häuschengrösse von der Grösse der Türen abhängig gemacht wird sondern umgekehrt.
    Eine Tür sollte mindestens Oben und Vorne vorhanden sein, besser noch auch an den Seiten.
    Das erspart einem mühsame Verrenkungen wenn man die Etagen putzen will.

    Um die notwendige Käfiggröße für ein noch größeres Rudel zu berechnen. Benutzt ihr am besten den "Nose-Calculator"

  3. Grundeinrichtung

  4. Die Etagenbretter sollten auf keinen Fall aus Gittern bestehen, da das bei den empfindlichen Rattenpfoten den sogenannten "Bumble Foot" hervorrufen kann.
    Geeignet ist entweder Holz, Plexiglas oder Plastik, wobei ich Holz vorziehen würde weil man es gut verarbeiten kann.
    Man kann z.B an die Ränder Haken schrauben an denen man dann wiederum Leitern, Rampen und Hängematten befestigen kann.
    Die Bretter solte man entweder mit einer ungiftigen Lasur streichen oder mit Dezifix bekleben, damit kein Urin rein zieht und es anfängt zu stinken.
    Zum Befestigen an den Gittern verwendet man am besten Schrauben mit Unterlegscheiben. Die Schraubenlöcher in den Bretterseiten sollte man vorbohren da die Bretter beim einschrauben sonst reissen.

    Mindestens zwei Etagenbretter (die dann 3 Etagen ergeben) sind auch für das rattige Leben im Käfig sehr wichtig, da die Ratten verschiedene "Zimmer" haben.

    In die unterste Etage solllte man z.B eine Toilette stellen.
    Wenn man jeden Tag die Ködel einsammelt und sie in die Toilette legt, gewöhnen sich die Tiere sehr schnell daran den größten Teil ihres "Geschäfts" dort zu erledigen und man muss den Käfig nicht so häufig reinigen als wenn keine Toilette zur Verfügung steht.
    Spezielle "Ecktoiletten" bekommt man im Zoofachgeschäft. Die Schenkellänge sollte ca. 20 cm betragen.
    Als Einstreu (für die Toilette) hat sich bei uns Vogelsand bewährt.
    Auf keinen Fall sollte man Katzenstreu verwenden !
    Es könnte giftig sein und wird ausserdem bei Verschlucken im Magen quellen. Das kann dann tödlich enden.

    Den Fressnapf mit Frisch- und Trockenfutter kann man auch auf die unterste Etage stellen.
    So hat man weniger Arbeit wenn mal was daneben fällt.
    Ein Häuschen darf dort natürlich auch nicht fehlen denn die Ratten werden sich dort gerne verkriechen wärend sie fresssen und es auch benutzen um etwas vom Futter zu "bunkern", sozusagen als eiserne Reserve.
    Ein Tuch tun wir in dieses Häuschen nicht da es ja nicht als Schlafplatz dienen soll.

    Auf die zweite Etage kann man auch ein Häuschen stellen in dem die Ratten schlafen und kuscheln können.
    Hier kommt dann Nistmaterial, in Form von ausrangierten Handtüchern, Zewa o. Klopapier zu Einsatz, das man dann natürlich jeden Tag tauschen muss, da die Ratzies auch rein puschern.
    Ausserdem sollte hier, zusätzlich zu einer Trinkflasche (Nippelflasche) auch ein Wassernapf angeboten werden.
    Dieser Wassernapf sollte allerdings zum einhaken an das Gitter sein, da ein normaler Napf evtl. von den Ratten verschoben wird und dabei herunterfallen könnte (ich will mir gar nicht ausmalen was passiert wenn dann gerade ein Ratz darunter sitzt).
    Ratten sind sehr saubere Tiere und sie werden den Napf auch benutzen um sich darin zu baden.
    Es macht viel Spaß ihnen dabei zuzusehen, denn sie stecken teilweise den ganzen Kopf in den Napf, um sich anschließend ausgiebig zu putzen.
    Man könnte den Wassernapf natürlich auch in die unterste Etage stellen, das ist aber nach unsere Erfahrung nicht sinnvoll, da beim Toben ständig Streu in den Napf fällt und man ihn mehrmals am Tag tauschen müsste.

    Die oberte Etage ist die meist genutzte. Denn alle Ratten halten sich am liebsten immer ganz oben auf.
    Von dort aus können sie alles was im Zimmer so vor sich geht gut beobachten und fühlen sich daher sehr sicher.
    Deswegen sollte auch hier ein Häuschen mit Nistmaterial stehen und eine zusätzliche Nippelflasche angebracht werden.

    Die einzelnen Etagen sollte man dann noch mit Leitern verbinden.
    Noch Besser wie Leitern sind selbst gebaute Rampen, auf die man kleine Leisten als Tritt nagelt.
    Das hat den Vorteil, dass diese auch noch von älteren Tieren benutzt werden können, die nicht mehr so fit im Klettern sind.
    Die Rampen sind daher auch ausreichend lang zu fertigen, damit sie nicht zu steil werden.
    Bei einer Etagenhöhe von 25 cm wären das mind. 40 cm Rampenlänge.
    Natürlich sollte man die Rampen o. Leitern auch mit Klarlack streichen, damit sie sich einfacher reinigen lassen.

    Etagen, die auf gleicher Höhe liegen kann man auch gut mit Sanitärrohren (aus dem Baumarkt) verbinden.
    Sie sollten einen Durchmesser von mind. 10 cm (DN 100) haben.
    Einfach auf die passende Länge zuschneiden, die Schnittränder mit Schleifpapier glatt schmiergeln und mit Bindedraht am Gitter befestigen.

    Zusätzlich zu den Etagen aus Brettern sollte man noch Hängematten zwischen Bretter und Käfigwände hängen.
    Das dient nicht nur als gemütlicher Schlafplatz, sondern ist auch noch als Absturzsicherung gedacht. Daher sollten sie so angeordet sein, das niemand von einem Brett bis ganz runter fallen kann, sondern in der Matte landet und so Verletztungen vermieden werden.
    Vor allem die Böckchen bekommen im Alter oft Hinterbeinlähmung und sind daher beim Klettern beeinträchtigt.
    Als Hängematten kann man alte Handtücher benutzen, die man doppelt faltet bevor man sie aufhängt. Der Zwischenraum der dadurch entsteht ist ein sehr beliebter Schlafplatz.

    Auf die verschiedenen Etagen kann man jetzt noch kleine Körbchen stellen in die man ausrangierte Handtücher, Zewa o. Klopapier legt.
    Sehr beliebt bei uns sind Salatsiebe, in die sich die Nasen teilweise zu 10 stapeln ;-)

    Grundsätzlich sollten die Häuser, Köbchen, Röhren und alles was man sonst noch so in den Käfig stellt mit Haken o. Bindedraht (die spitzen Enden des Drahtes immer so biegen, dass sich die Ratten nicht daran verletzen können) befestigt werden.

  5. Einstreu

  6. So, das war`s erst mal. Jetzt noch Einstreu in die Käfigwanne und die ersten Ratten können einziehen.
    Als Einstreu eignen sich verschieden Arten und man kann hier mal ein wenig probieren was einem am meisten zusagt.
    Auf keinen Fall sollte man jedoch Stroh oder Heu verwenden, da die Ratten sonst mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Milben bekommen.
    Es gibt z.B Hobelspäne, Strohpellets (Vitakraft Farmers), Holzpellets, Hanfpellets und Maisgranulat.
    Wir benutzen zur Zeit Holzpellets.
    1. sind sie sehr günstig (6 Liter Sack im Drogeriemarkt "DM" 2,45 Euro),
    2. saugfähig und geruchsbindend und
    3. von der Farbe her sehr schön weil sie hell sind.
    Davor haben wir die Strohpellets benutzt. Von den Eigenschaften sind sie genauso gut wie die Holzpellets sehen aber im Käfig durch ihre dunkle, braune Farbe nicht so schön aus.
    Hobelspäne haben wir auch schon benutzt. Die muss man allerdings recht häufig tauschen, da sie fast nichts aufsaugen.

  7. Zusammenfassung der benötigten Erstaustattung:

  8. - Käfig mind. 80 x 60-80 x 50 cm (B/H/T)
    - Bretter für 2 Etagen + 3 Rampen
    - Holzleisten (Rampen)
    - Schrauben u. Unterlegscheiben (zum Befestigen der Etagen am Gitter)
    - Nägel (kleine, für die Holzleisten auf den Rampen)
    - Ecktoilette
    - Vogelsand
    - 3 Häuschen
    - 3 Näpfe (1 x Frischfutter, 1 x Trockenfutter, 1 x Wassernapf)
    - 2 Nippelflaschen
    - Sanitärrohr Durchmesser 10 cm (DN 100)
    - Körbchen (Salatsieb)
    - ausrangierte Handtücher
    - div. Haken zum Besfestigen der Rampen u. Hängematten
    - Bindedraht
    - Einstreu